Theodor Fontane (gänzlich: Heinrich Theodor Fontane) ist einer der beliebtesten als auch einer der namhaftesten deutschen Dichter. Annäherungsweise ein Dutzend prominente Romane hat er hervorgebracht. Dazu kommen ferner eine Menge von Novellen und Gedichten. Er ist zum zentralen Namen einer vollständigen Epoche geworden. Seine Ausarbeitungen verschönern noch bis zum heutigen Kalendertag die Regale der Bücherläden. Die Theodor Fontane Gesellschaft e.V (Unter fontane-gesellschaft.de zu erreichen) setzt sich bis zum heutigen Tage zum Ziel, die Beschäftigung mit Fontanes Werk und seiner Persönlichkeit zu unterstützen und einer interessierten Öffentlichkeit nahezubringen.
Wie sein Leben verlief
Derweil hat sein Dasein recht lauschig begonnen. Am 30.12.1819, folglich nur kurz vorm Silvesterabend, erblickt er zum ersten Mal das Licht der Welt. Theodor Fontane wird zum Sprössling einer verhältnismäßig bedeutungslosen Apothekerfamilie in einer zumindest ebenso unbedeutenden Gemeinde – „Neuruppin“, einem Dorf irgendwo in Brandenburg. Als wäre das noch nicht hinlänglich genug, leidet sein Vater obendrein unter Spielschulden angesichts derer er nur kurz darauf seine Apotheke versilbern muss. Nichts deutet in diesen Jahren auf Fontanes anschließenden Aufstieg hin.
Darüber hinaus läuft auch seine Jugendzeit eher mittelmäßig ab. Er besucht vorübergehend das Gymnasium und im Folgenden die Berufsschule in der preußischen Hauptstadt Berlin. Im Lebensalter von sechzehn Jahren lernt er „Emilie Rouanet-Kummer“ kennen, die er 1850 zur Frau nimmt.
Er gehorcht dem vormals normalen Grundsatz „Wie der Vater, so auch der Sohn“ und wird gleichfalls Apotheker, erst einmal allerdings nur Assistent. Erst hernach ist er – für eine kurze Dauer – als vollständiger Apotheker tätig.
In dieser Zeit, den 40ern des 19. Jahrhunderts, kann man überdies erstmalige Geneigtheiten hin zu seinem späteren Schriftstellerdasein feststellen. So veröffentlicht er seine erste Novelle 1839. Mehrere Gedichte folgen im Ablauf der nächsten Jahre. Auf Vorschlag eines Kumpanen tritt Fontane abgesehen davon auch einem literarischen Verein bei, in welchem er fast zwei Jahrzehnte Mitglied bleibt. Diese Arbeiten bleiben aber zunächst noch weit hinter Werken wie Effi Briest zurück.
Im Jahr 1847 trennen sich schließlich seine Eltern. Fontane ist zu dieser Zeit schätzungsweise etwa 28 Jahre jung. In den folgenden Jahren kann man in seinen Lebensdaten einen auffälligen Schwenk hin zum rebellischen, zum demokratischen Denken ausmachen. Er setzt sich heftig für den Parlamentarismus ein, was bekanntermaßen im damaligen Preußen mit Kaiser wie auch Aristokratie als Machthabern auf keinen Fall gern gesehen wurde. 1848 nimmt er noch dazu an den bahnbrechenden Aufruhren in Berlin, den sogenannten „Barrikadenkämpfen“ teil.
Im darauffolgenden Jahr gibt er ein für alle Mal das Apothekerdasein auf und ist zum ersten Mal als ungebundener Schriftsteller tätig. Zahlreiche sehr politische Schriftstücke entstehen in diesen Tagen, dagegen aber keiner der bemerkenswerten und bis in diesen Tagen bekannten Romane.
Monetäre Schwierigkeiten machen ihm und seiner Sippe bald zu schaffen und so beschließt Fontane, die Beschäftigung als freier Schriftsteller aufzugeben und an Stelle dessen zugunsten einer Zeitung aktiv zu werden. Auf diese Weise kommt er für einige Zeit als Journalist nach London. Darauffolgend ist er Redakteur bei der Neuen Preußischen Kreuzzeitung und vielmals als Kriegsberichter unterwegs – das Preußen dieser Periode war schlussendlich nicht zuletzt dafür bekannt, außergewöhnlich kriegerisch zu sein. Ab 1870 gibt er sich zudem der Theaterkritik hin.
Die Werke entstehen
Erst 1880, Theodor Fontane ist zu dieser Zeitangabe um die 60 Jahre alt und hat infolgedessen mutmaßlich schon die Lebenserwartung dieser Zeit stark überschritten, nimmt er seine einstige künstlerische Leidenschaft des freien Schreibens wiederholt auf. Noch ein weiteres Mal wird er eigenständiger Schriftsteller. In den nächsten 2 Dekaden kommen faktisch alle seine wesentlichen Werke zustande, wie zum Beispiel Irrungen, Wirrungen , oder auch Effi Briest (Zusammenfassung des Romans unter inhaltsangabe.de). Sogar das Lebensende seines ersten Sohnes gleichwie eine Gehirnanämie halten ihn keinesfalls von seiner Schreibpassion ab. So empfängt er auch noch im Jahre 1894 die Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät der Berliner Uni.
Erst 1898 wird Fontane von seinem Lebensalter nach allem doch noch eingeholt und er verendet. Zu Grabe gebracht wird er in Berlin, der Stadt, die er auch vielmals in seinen Arbeiten thematisiert hat und die ebenso oft die Umgebung aller Geschehnisse ist. Rund vier Jahre nach Fontanes Tod folgt ihm seine Ehefrau. Miteinander haben sie insgesamt sieben Kinder gezeugt, von denen jedoch vier vor ihren Eltern ablebten.
Fontane ließ auf keinen Fall ausschließlich einen Schatz aus literarischen Meisterwerken zurück. Er war im Übrigen auch der Lehrmeister ganz Preußens, da seine rebellisch-revolutionäre Ader, die in seinen jungen Jahren besonders deutlich wurde, niemals komplett verebbt ist. Seine Abhandlungen sind angereichert mit Gesellschaftskritik, trotz, oder möglicherweise gerade weil er stets bemüht war, nur die wahren Sachlagen in denen die Menschen existieren mussten, darzustellen. Seine Protagonisten sind einfühlsame Geschöpfe, die nichtsdestotrotz an der Gleichgültigkeit und den Hindernissen des Gesellschaftssystems zerbrechen. Fontane ist dies zum Glück nicht ebenso passiert.